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Ökotoxikologie und
Umweltqualitätsziele

Qualitätsziel

Identifikationsnummer 2470
Stoff Benzo(a)pyren
Literaturtitel Bundes-Bodenschutz-und Altlastenverordnung (BBodSchV)
Medium / Matrix BODEN
Nation / Region Deutschland Land überregional
Institution Bundesregierung
Wertstatus Qualitätsstandard Schutzgut Menschliche Gesundheit (Wirkungspfad Boden - Mensch)
Nutzung Park- und Freizeitanlagen
Schutzniveau Gefahrenabwehr

Wert

Wertbezeichnung Zielwert (Ug.) Zielwert (Og.) Wertspezifikation
PRUEF = 10  mg/kg TG, Feinboden
Zielwert (UgNorm.) Zielwert (OgNorm.) Wertspezifikation
PRUEF = 10  mg/kg TG, Feinboden
Wertspezifikation/Monitoring
Bemerkung
Ableitungsbasis Die Prüfwerte für das Schutzgut Menschliche Gesundheit basieren auf Ergebnisse aus langfristigen toxikologischen Untersuchungen an Menschen/Tieren für die ingestive und inhalative - selten perkutane -Aufnahme von Stoffen. Die Ableitung erfolgt für Einzelstoffe, Kombinationswirkungen werden nicht berücksichtigt. Relevantes Expositionsszenario ist die orale Bodenaufnahme (Ingestion) mit kanzerogener Wirkung.
Ableitungsmethode Quellen: [1] Anonym (1999) Bekanntmachung über Methoden und Maßstäbe für die Ableitung der Prüf- und Maßnahmenwerte nach der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Bundesanzeiger 161a (28. August 1999), 43 S. [2] Bachmann G., Oltmanns J., Konietzka R., Schneider K. (1999) Berechnung von Prüfwerten zur Bewertung von Altlasten (Grundwerk) - Ableitung und Berechnung von Prüfwerten der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung für den Wirkungspfad Boden-Mensch: aufgrund der Bekanntmachung der Ableitungsmethoden und -maßstäbe im Bundesanzeiger Nr. 161a vom 28. August 1999. Bodenschutz (Loseblattsammlung), Berlin. [3] Konietzka R., Dieter H.D. (1998) Ermittlung gefahrenbezogener chronischer Schadstoffdosen zur Gefahrenabwehr beim Wirkungspfad Boden-Mensch. Bodenschutz (Loseblattsammlung), Berlin, 27. Lfg X/98 Bd. 3530, 28 S. Die Ableitung der Prüfwerte erfolgt in mehreren Schritten. Ausgangspunkt bilden LOAELs/NOAELs aus tierexperimentellen Daten. Aus diesen Werten werden unter Annahmen zu stoffspezifischen Resorptionsquoten und der Verwendung von Extrapolationsfaktoren tolerierbare resorbierte Dosen (TRD) erechnet (in mg pro kg Körpergewicht pro Tag mg/kg KG * d). Die Extrapolationsfaktoren berücksichtigen Unterschiede in der Belastungszeit, Unterschiede in dem Verlauf der Dosis-Wirkungskurve bei Mensch und/oder Versuchstier, Varianzen zwischen Mensch und Versuchstier und zwischen verschiedenen Empfindlichkeiten beim Menschen (innerartliche Varianz). Aus den TRD-Werten werden gefahrenbezogene Dosen (GD) > NOAEL und < LOAEL interpoliert [3]. Aus den GDs werden unter der Annahme, dass die Belastung des Menschen mit Gefahrenstoffen über die Nahrung und der Luft 80% beträgt, und mit Daten zur Bodenaufnahmerate sog. Prüfwerte (PW, mg/kg) erechnet. Dabei erfolgt die Berechnung für nutzungsspezifische Expositionsszenarien (Kinderspielfläche, Wohngebiete, Park- und Freizeitanlagen, Industrie- und Gewerbegebiete) sowie für nicht-kanzerogene und kanzerogene Wirkungen. Schließlich werden die PWs einer Plausibilitätsbetrachtung nach folgenden Kriterien unterzogen: Abgleich mit Hintergrundgehalten der Stoffe in Böden, Vergleich mit humantoxikologischen Belastungsdaten aus dem Monitoring, Berücksichtigung des perkutanen Aufnahmepfades, Abgleich mit akuten Wirkungen durch eine einmalig hohe Bodenaufnahme, Abgleich mit Geruchsschwellenkonzentrationen, Hinweise auf typische Kombinationswirkungen, Berücksichtigung von kanzerogenen Potenzen, Prüfung der Abstufung zwischen den Prüfwerten für Kinderspielflächen und für Industrie- und Gewerbegrundstücken, Auschluss das unter Einhaltung der Prüfwerte für Industrie- und Gewerbegrundstücke angrenzende Flächen durch Abschwemmung von Bodenmaterial sekundär verunreinigt werden.

Monitoring / Analyseverfahren

Beprobungstiefe 0-10 cm, Kontaktbereich für orale und dermale Schadstoffaufnahme, zusätzlich 0-2 cm bei Relevanz des inhalativen Aufnahmepfades
Analyse 1 1) Soxhlet-Extraktion mit Toluol, chromatographisches Clean-up, Quanitifzierung mittels GC-MS nach Merkblatt Nr. 1 des LUA-NRW 1994 (empfohlene Methode
Analyse 2 2) Extraktion mit Tetrahydrofuran oder Acetonnitril, Quantifizierung mittels HPLC-UV/DAD/F nach Merkblatt Nr. 1 des LUA-NRW 1994 (empfohlene Methode)
Analyse 3 3) Extraktion mit Aceton, Zugeben von Petrolether, Entfernung des Acetons, chromatographische Reinigung, Quantifizierung mittels HPLC-UV/DAD/F nach E DIN ISO 13877:06.95
Analyse 4 4) Extraktion mit einem Wasser/Aceton/Petrolether-Gemisch in Gegenwart von NaCl, Quantifizierung mittels GC-MS oder HPLC-UV/DAD/F nach VDLUFA-Methodenbuch Band 7, Handbuch Altlasten Band 7 des LfU-HE